Sportwissenschaft in der Corona-Krise
Ralf Brand, Universität Potsdam
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Die seit dem Frühjahr 2020 ergriffenen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung, die die Weiterverbreitung der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) eindämmen sollen, ließen die pandemische Situation auch zu einer Herausforderung für den Sport werden. Mit Eintreten der Pandemie sind die Möglichkeiten der Menschen, selbst sportlich aktiv zu sein, zumindest komplizierter geworden. Viele vorher viel genutzte Anreize und Angebote für Sport und Bewegung (z.B. in Sportvereinen, im Schul- und Hochschulsport, in kommerziellen Einrichtungen) waren plötzlich eingeschränkt. Für manche gilt das sogar noch heute (oder: schon wieder). In diesem Hauptvortrag wird der Frage nachgegangen, ob es Sportwissenschaft gelungen ist, guten Beitrag zum Umgang mit der Pandemie zu leisten. Vor dem Hintergrund von Bestandsaufnahmen, beispielsweise über die Art und Qualität themenrelevanter sportwissenschaftlicher Publikationen in den ersten 365 Tagen nach Ausbruch der Pandemie und einer Zusammenfassung wesentlicher Befunde bis heute, wird es vor allem darum gehen Perspektiven aufzuzeigen. Im Kern steht die These, dass die COVID-19 Pandemie Stärken und Schwächen von Sportwissenschaft auch in Deutschland wie durch ein Prisma erscheinen ließ und Anlass zur kritischen Reflexion liefert.
Prof. Dr. Ralf Brand"Sportwissenschaft und Corona" Ralf Brand (geb. 1971 in Rottweil) leitet die Professur für Sportpsychologie im Department für Sport- und Gesundheitswissenschaft an der Universität Potsdam und ist Affiliate Professor of Kinesiology an der Iowa State University (USA).
Verschiedene wissenschaftliche Arbeiten von Ralf Brand wurden von der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit Preisen ausgezeichnet. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich 'Sport, Bewegung und Gesundheit' mit Fragen, die vor allem die Beteiligung automatischer und affektiver Prozesse im Prozess der Gesundheitsverhaltensänderung betreffen. |